Was verstehen wir unter einen Pool oder besser Genpool.
Und was kann er für uns Imker bedeuten
Es ist das Vorhandensein von bestimmten Veranlagungen auf genetischer Basis. Ein Genpool kann einzelnes, oder eine große Ansammlung von Individuen sein.
Die Grundlagen eines Genpools bei den Bienen sind Im Normalfall die Königinnen und die Drohnen. Dessen Gene werden unter normalen natürlichen Bedingungen weiter gegeben.
Die Biene ist stark inzuchtanfällig, deshalb sollten wir immer einen großen, breiten Genpool betrachten oder anstreben. Unserer Pool, der Gruppe aus Brandenburg, wurde gegründet mit 9 unterschiedlichen schon selektierten, Herkünften. Das heißt 9 unterschiedliche Herkünfte, 4 mütterlicherseitz und 5 väterlicherseitz, wurden zu einen Pool zusammen geführt. Die Herkünfte stammen von nicht verwandtem Ausgangsmaterial ab, wurden jedoch von den beteiligten Imkern auf ihre Bedürfnisse selektiert.
Wie sind wir zu unseren Gen Pool gekommen?
1. Generation 8 Imker mit je 12 Königinnen
– 4 unterschiedliche Herkünfte mütterlicherseits
– 3 unterschiedliche Herkünfte väterlicherseits
2. Generation
– von je einer Mutter pro Imker, der 1. Generation werden Königinnen nach gezogen
– 2 unterschiedliche Herkünfte väterlicherseits werden erneut angepaart
3. Generation
– mütterlichseits werden von der 2. Generation je Imker von einer Mutter wiederum 12 Königinnen gezogen
– und mit den Schwestern der 2. Generation die väterlicherseits, die Drohnen liefern angepaart (1. Generationn Volk)
Um diesen Pool Varroatollerant zu bekommen, wurde von auf SMR fremden untersuchten Herkünften Sperma, ab 2008, hin zu gefügt.
Dieser Pool wird relativ geschlossen weiter geführt und nur mit Varroatoleranten neuen Herkünften, über die väterliche Seite, genetisch aufgefüllt. Durch die Geschlossenheit, wird ähnlich wie bei einer engen Linienzucht, eine gute Gleichmäßigkeit des Pools erreicht und zwar ohne, dass wie bei der Linienzucht nach einigen Generationen, Inzuchtschäden auftreten.
Die Poolvölker sind sehr ausgeglichen und vital. Man kann die Nachkommen der Poolköniginnen mit fremden Herkünften kreuzen. Wir erhalten da durch heterosis Völker, die bei passender Anpaarung, Spitzenwirtschaftsvölker erreichen. Durch die homogene Mischung des Spermas im Pool wird die Genetik immer wieder neu gemischt und es kommt bei Anpaarung des Pool Materials (Drohnenvölker), auch über mehrere Generationen kaum zur Inzucht. Es schließt jedoch eine weitere Selektion nicht aus.
Imker die sich also aus welchen Gründen auch immer, nicht mit der Drohnenaufzucht beschäftigen, können an Ihren Herkünften über mehreren Generationen bedenkenlos, den Pool anpaaren um Zuchtvölker zu erzeugen. Sie sollten jedoch, auch diese Völker im ersten Jahr als Wirtschaftsvölker behandeln und sie in die Leistungsprüfung nehmen.
Züchter oder Imker, die Wirtschaftsvölker durch Kreuzungen über Belegstellen oder Besamung erhalten wollen, sollten eine gute Selektion der mütterlichen Seite als Grundlage ansehen. Ein guter Züchter sollte bestrebt sein, sein Ausgangsmaterial, sprich die mütterliche Seite, so gut wie möglich nach seinen Bedürfnissen zu selektieren. Hier kann ihm die Verpaarung mit homogen gemischtem Sperma, schnell helfen. Durch die homogene Mischung des Spermas, ist jede Spermaprotion mit der eine Königin besamt wird, identisch. Das heißt alle Königinnen, die mit aus einer homogenen Mischung besamt werden, haben den gleichen Vater. Königinnen (Völker) die jetzt etwas besonderes Zeigen, wie Honigertrag, Sanftmut, Varroatolleranz usw. zeigen dies von der mütterlichen Seite. Wir finden also schneller die besten und geeignetsten Königinnen (Völker) für die Weiterzucht, denn wir haben es hier nicht mit so genannten Blendern, wie in der normalen Verpaarung, zu tun.
Ein Pool mit homogen gemischtem Sperma wie bei uns (bis zu über 20 Drohnenvölker) kann aber auch bei Verwendung nur eines Drohnenvolkes, aus dem Pool, zur Passerpaarung oder Linienzucht über viele Generationen verwendet werden. Durch die homogene Mischung wird in jeder Generation das genetische Material im Pool neu gemischt. Das bedeutet für Imker oder Züchter, die ihre mütterliche Seite über eine gewisse Linienzucht erhalten wollen, dass sie über viele Generationen den Pool als Vater anpaaren können, ohne hierbei zu stark in die Inzucht zu geraten. Sie sollten jedoch ihre Wirtschaftsvölker ,dann über Passerpaarungen (Kreuzungen), durch Fremde Herkünfte erzeugen.